Viele Menschen greifen heute zu digitalen Tools, wenn es um Bewerbungen geht. Besonders ChatGPT hat sich zu einer Art Rettungsanker entwickelt. Man sitzt vor einem leeren Dokument, weiß nicht, wie man anfangen soll, tippt ein paar Stichworte ein und hofft, dass die Maschine etwas Brauchbares liefert. Und tatsächlich: Das Ergebnis klingt meistens sauber, logisch und höflich. Fast zu perfekt.
Doch genau hier beginnt das eigentliche Problem.
Nicht die Technik ist das Hindernis.
Sondern das, was fehlt, bevor man sie benutzt.
Warum KI-Bewerbungen so verlockend sind
Der Gedanke ist verständlich:
Wenn man unsicher ist, unter Druck steht oder nicht weiß, wie man sich ausdrücken soll, fühlt sich eine künstliche Intelligenz wie ein einfacher Ausweg an. Ein paar Klicks und die Bewerbung steht.
Viele nutzen ChatGPT deshalb aus drei Gründen:
- Sie wissen nicht, was sie über sich selbst schreiben sollen.
- Sie haben Angst, etwas falsch zu formulieren.
- Sie hoffen, dass der Text der KI professioneller klingt als der eigene.
Das Problem ist nur:
ChatGPT schreibt keine Persönlichkeit.
Es schreibt Muster.
KI kann Sprache. Aber keinen Sinn.
ChatGPT ist darauf trainiert, möglichst passende Antworten zu geben. Es analysiert sprachliche Muster und erstellt daraus einen Text, der „gut klingt“. Doch ein guter Text ist nicht automatisch eine gute Bewerbung.
Eine Bewerbung ist nur dann wirksam, wenn sie zeigt, wer dahintersteht.
Sie muss begründen, warum man in diesem Umfeld arbeiten möchte.
Sie muss Orientierung ausstrahlen.
Sie muss in sich stimmig sein.
Wenn man aber selbst nicht weiß, wer man ist, entstehen Texte, die zwar korrekt formuliert sind, aber keine Identität tragen. Sie fühlen sich an wie ein sauberer Anzug an jemandem, der sich darin nicht erkennt.
Das ist der Moment, in dem Bewerbungen trotz perfekter Formulierung wirkungslos bleiben.
Ohne Selbstbild entsteht nur ein austauschbarer Text
Viele, die KI für Bewerbungen nutzen, sind nicht zu bequem, sich Mühe zu geben. Sie sind unsicher. Sie wissen nicht, was sie sagen sollen. Ihnen fehlt die Klarheit über sich selbst.
Wenn man keine klare Vorstellung hat von:
- eigenen Stärken
- eigenen Werten
- beruflichen Interessen
- passenden Arbeitsumfeldern
- der eigenen Geschichte
- dem, was man tatsächlich will
dann kann auch ChatGPT nichts anderes tun, als Lücken mit Floskeln zu füllen.
Deshalb ähneln sich viele KI-Bewerbungen wie ein Musterkatalog.
Sie klingen gut, aber nicht nach dem Menschen, der sie abschickt.
Die gefährliche Illusion der Perfektion
Ein Text, den eine KI schreibt, ist neutral.
Er hat keine Widersprüche, keine Fehler, keine spontanen Formulierungen.
Doch genau das macht ihn verdächtig.
Viele Arbeitgeber erkennen solche Bewerbungen sofort.
Nicht, weil sie gegen KI-Technik sind, sondern weil eine Bewerbung ohne Persönlichkeit keinerlei Ankerpunkte bietet.
Ein Text ohne innere Haltung bleibt leer.
Ein Mensch ohne klare Richtung wirkt unscharf.
Wer nicht weiß, was er will, wirkt automatisch weniger überzeugend.
Nicht weil er schlechter ist.
Sondern weil er unklar ist.
Wie man ChatGPT sinnvoll nutzt
ChatGPT ist kein Ersatz für Identität.
Aber es kann ein gutes Werkzeug sein, wenn man weiß, wie man es verwendet.
Sinnvoll wird die KI erst, wenn klar ist, was sie ausdrücken soll.
Dazu gehören:
- Eine ehrliche Analyse der eigenen Stärken.
- Ein klares Verständnis der eigenen Ziele.
- Die Fähigkeit, persönliche Erfahrungen in Worte zu fassen.
- Die Kompetenz, der KI präzise Informationen zu geben.
- Eine kritische Korrektur der Ergebnisse.
Man könnte sagen:
ChatGPT ist ein Instrument.
Aber man muss wissen, welche Musik man spielen möchte, bevor man es benutzt.
Wo die meisten festhängen
In unseren Coachings fällt immer wieder auf, dass der Einsatz von KI-Bewerbungen selten ein technisches, sondern ein psychologisches Thema ist.
Wer unsicher ist, verwendet die KI, um diese Unsicherheit zu verstecken.
Wer keinen Plan hat, nutzt die KI, um Richtung zu simulieren.
Wer sich selbst nicht kennt, hofft, dass ein Algorithmus das für ihn erledigt.
Doch KI kann keine Identitätsarbeit ersetzen.
Sie kann nur Texte erzeugen.
Der Teil, der davor stattfinden muss, passiert in dir:
Wer bin ich.
Wo stehe ich.
Was passt zu mir.
Was lehne ich ab.
Was brauche ich.
Welche Geschichte erzähle ich über mich.
Solange diese Fragen nicht beantwortet sind, ist jede Bewerbung ohne Fundament.
Was Nexara anders macht
Wir beginnen nicht beim Text.
Wir beginnen beim Menschen.
Wir finden gemeinsam heraus:
- Welche Erfahrungen haben dich geprägt
- Welche Fähigkeiten du unterschätzt
- Worin du stärker bist, als du glaubst
- Welche Art Arbeit dir entspricht
- Wo du dich beruflich verorten kannst
- Welche beruflichen Wege realistisch und sinnvoll sind
Erst wenn das klar ist, entsteht ein Bewerbungsprozess, der authentisch ist.
Und erst dann wird ChatGPT zu einer echten Unterstützung, weil es deine Klarheit in strukturierten Text übersetzen kann.
Nicht andersherum.
Wenn du dich in diesem Thema wiedererkennst
Vielleicht hast du Bewerbungen geschrieben, die sich nicht nach dir angefühlt haben. Vielleicht hast du versucht, mit KI nach außen professionell zu wirken, während du innerlich unentschieden warst. Vielleicht hast du gemerkt, dass der perfekte Text dir trotzdem keine Türen öffnet.
Wenn du das Gefühl hast, dass dir Orientierung fehlt, kann ein Gespräch helfen. Du kannst jederzeit Kontakt mit uns aufnehmen. Wir helfen dir, herauszufinden, wer du bist und wie du dich beruflich positionieren kannst, bevor du den nächsten Schritt gehst.